Reisen während der Notstands-Golden-Week

In Japan ist Golden Week. Zugleich gilt für die drei urbanen Präfekturen Tokio, Osaka und Hyogo der Notstand, für sechs weitere der Quasi-Notstand (Asienspiegel berichtete). Die Behörden der betroffenen Regionen haben die Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben. «Stay Home» lautet zum zweiten Mal hintereinander die Devise (Asienspiegel berichtete). Zu einem fast kompletten Stillstand wie 2020 es jedoch nicht gekommen. Eine Analyse der Bewegungsaktivitäten der Smartphones zeigt, dass nicht wenige Menschen während der Feiertagszeit eine Reise unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr haben am 29. April 45 Prozent mehr Menschen Tokio verlassen. Ein besonders beliebtes Ziel war Okinawa. Die Bewegungen von der Hauptstadt zum Inselparadies sind gleich um 141 Prozent angestiegen, wobei zu beachten ist, dass im vergangenen Jahr praktisch niemand ins Inselparadies flog.
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Mehr Bewegung
Auch die Zahlen der Airlines bestätigen dieses Bild. Am 23. April verzeichnete die Fluggesellschaft ANA rund 445’000 Buchungen für Inlandsflüge. Seit dem Notstand, der ab dem 25. April in Kraft trat, gab es lediglich 30’000 Annullierungen. ANA ist somit ungefähr auf dem Stand von 40 Prozent der Buchungen von 2019. Selbst beim Tokaido-Shinkansen, der die beiden Notstandsgebiete Tokio und Osaka verbindet, herrschte nicht ganz dieselbe Geisterstimmung des vergangenen Jahres. Die nicht-reservierten Sitze in den Shinkansen, die Tokio am 29. April in Richtung Osaka verliessen, waren im besten Fall bis zu 60 Prozent gefüllt. 2020 lag die Auslastung im gleichen Zeitraum bei weniger als 10 Prozent (Asienspiegel berichtete).
Die Gründe
Die Gründe für die leichte Zunahme der Reiseaktivitäten sind vielfältig. Im Vergleich zum letzten Jahr betrifft der Notstand nicht das ganze Land. Viele haben sich an ein neues vorsichtigeres Reiseverhalten in Corona-Zeiten gewöhnt und wiegen sich damit in Sicherheit. Zudem sind die Preise für Corona-Tests auf ein erschwingliches Niveau gesunken. Die Sorge ist jedoch gross, dass die vierte Welle in den kommenden Wochen durch dieses Verhalten an Fahrt gewinnen wird. Schon jetzt sind die Krankenhäuser in Osaka überlastet (Asienspiegel berichtete).
Eine gewöhnliche Golden Week ist dies nicht. Die absoluten Passagierzahlen bleiben im Vergleich zu 2019 bescheiden. Die Stimmung ist getrübt. Für die Airlines und Shinkansen sind es nach wie vor schwierige Zeiten. Im Geschäftsjahr 2020, das im März zu Ende ging, schrieb JR Central, der Betreiber des Tokaido-Shinkansen, einen Verlust von 201 Milliarden Yen. 66 Prozent weniger Passagiere wurden in dieser Zeit befördert. Für das Unternehmen ist es der erste Verlust seit der Privatisierung 1987. ANA musste 2020 einen Verlust 404 Milliarden Yen und 70,5 Prozent weniger Inlandspassagiere hinnehmen.
Es bleibt die Hoffnung
Bei JR Central ist zumindest die Hoffnung zurück. Der Bahnbetreiber rechnet ab diesem Herbst mit einer deutlichen Erholung der Passagierzahlen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die nach wie vor schleppende Impfkampagne in den nächsten Monaten deutlich an Tempo gewinnt (Asienspiegel berichtete).
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