Schwacher Yen ohne Ende
Eine Auswahl von Nachrichten, die Japan in der Woche vom 29. August bis 4. September 2022 beschäftigt haben – mit dem dazu passenden japanischen Vokabular.
Der schwache Yen
Anfang dieses Jahres kostete der US-Dollar 115 Yen. Seither ist die japanische Währung im freien Fall (1). Vergangene Woche wurde zum ersten Mal nach 24 Jahren die kritische Schwelle von140 Yen überschritten. Solange die Zinsdifferenz (2) zwischen den beiden Ländern weiter auseinandergeht, wird sich der Trend des schwachen Yen und starken US-Dollars (3) fortsetzen. Denn im Gegensatz zur US-Zentralbank, die aufgrund der Inflation die Zinsen erhöht hat (4) hält die Bank of Japan (5) an der lockeren Geldpolitik (6) fest. Auch gegenüber dem Euro (139 Yen) und dem Schweizer Franken (142 Yen) ist der Yen schwach. Nur schon aus diesem Grund wäre eine vollwertige Aufhebung der Restriktionen gegenüber den ausländischen Touristen eigentlich ein Segen für Japan (Asienspiegel berichtete).
- 円急落 | enyasukyūraku
- 金利差 | kinrisa
- 円安ドル高 | enyasu dorudaka
- 利子上げ | rishiage
- 日本銀行 | nippon ginkō
- 金融緩和政策 | kinyū kanwa seisaku
Rückkehr in das AKW-Dorf
Das 2011 havarierte AKW Fukushima 1 (1) befindet sich in den Gemeinden Futaba und Okuma. Über 11 Jahre lang war es den Bewohnern von Futaba nicht mehr möglich, in ihre Heimat zurückzukehren (2). Die Strahlendosis (3) war zu hoch. Am 30. August 2022 konnte für eine Zone rund um den Bahnhof herum erstmals die Evakuierungsanordnung aufgehoben werden (4) (hier ein Video). Möglich wurde dies nach einer aufwendigen Dekontaminierung (5) und der Instandsetzung der Infrastruktur (6). In diesem Gebiet, das 15 Prozent der Fläche des Dorfes entspricht, lebten einst 3574 Bewohner, rund 64 Prozent der Gesamtbevölkerung. Jedoch haben sich bislang nur 85 Personen für die Rückkehr entschieden. Im Nachbardorf Okuma wurden 2019 und am 30. Juni 2022 Zonen wieder bewohnbar gemacht.
- 福島第一原子力発電所 | fukushima dai’ichi genshiryoku hatsudensho
- 帰還 | kikan
- 放射線量 | hōshasenryō
- 避難指示が解除される | hinan shiji ga kaijo sareru
- 除染 | josen
- インフラ整備 | infura seibi
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Fähre nach Yakushima fällt aus
Die Yakushima Ferry 2 verkehrt einmal pro Tag zwischen Kagoshima und der mystischen Urwald-Insel Yakushima (Asienspiegel berichtete). Am 29. und 30. August 2022 musste der Betrieb (1) temporär eingestellt werden (2). Der Grund: Gleich mehrere Besatzungsmitglieder (3) hatten sich mit dem Coronavirus infiziert. Der öffentliche Verkehr in Japan kämpft wiederholt mit solchen Ausfällen (Asienspiegel berichtete). In Japan beträgt die Isolationsdauer (4) für symptomatische Covid-19-Erkrankte 10 Tage. Für asymptomatische (5) Fälle sind es 7 Tage. Derzeit prüft die Regierung eine Anpassung dieser Regel.
- 運行 | unkō
- 臨時運休 | rinji unkyū
- 乗組員 | nori’kumi’in
- 隔離期間 | kakuri kikan
- 無症状 | mushōjō
Einstufung der Corona-Gefahr
Covid-19 wird in Japan als Infektionskrankheit (1) der zweithöchsten Gefahrenstufe behandelt. Erwartet wurde eine baldige Abstufung (2) in die niedrigste fünfte Kategorie (3), ähnlich der saisonalen Grippe (4). Dies blieb jedoch aus. Gesundheitsminister (5) Katsunobu Kato hat sich dazu geäussert. Noch sei bei Covid-19 die Rate der Todesfälle (6) und die Rate der schweren Erkrankungen (7) höher als bei der Grippe. Zudem könne eine neue Variante des Virus (8) aufkommen. Es sei daher nicht realistisch (9), eine sofortige Anpassung vorzunehmen. Die aktuelle Einstufung entsprechend der Kategorie 2 ist ein Grund dafür, weshalb Japan an der strengen Einreisepolitik mit Visumpflicht festhält (Asienspiegel berichtete).
- 感染症 | kansenshō
- 引き下げ | hikisage
- 5類 | gorui
- 季節性インフルエンザ | kisetsusei infuruenza
- 厚生労働大臣 | kōsei rōdō daijin
- 致死率 | chishiritsu
- 重症化率 | jūshōkaritsu
- 変異株 | hen’i kabu
- 現実的ではない | genjitsuteki de wa nai
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