Miyazakis Traum vom schnellsten Zug
Mit dem Kyushu-Shinkansen von Fukuoka nach Kagoshima und dem neu eröffneten West-Kyushu-Shinkansen nach Nagasaki ist die Südinsel Japans gut an das Hochgeschwindigkeitsnetz angebunden. Dies gilt jedoch nicht für den östlichen Teil von Kyushu.
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Zwar gibt es seit 1973 Pläne für den Ost-Kyushu-Shinkansen, der die Präfekturen Fukuoka, Oita, Miyazaki und Kagoshima verbinden soll. Doch diese Regionen warten bis heute vergeblich auf eine Realisierung. Folglich müssen die Präfekturen Oita und Miyazaki bis heute ohne Shinkansen auskommen.
Eine Maglev-Versuchsstrecke
Umso interessanter ist es, dass die Präfektur Miyazaki einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der nächsten Generation von Hochgeschwindigkeitszügen geleistet hat. Fährt man von der Stadt Miyazaki in Richtung Nobeoka, fällt dem Fahrgast auf Höhe des Bahnhofs Higashi-Tsuno eine Hochbrücke auf, wie sie auch für die Shinkansen gebaut werden.
Tatsächlich handelt es sich um die erste japanische Versuchsstrecke für die Entwicklung der Magnetschwebebahn, kurz Maglev genannt. Sie wurde 1977 eröffnet und war bis 1996 in Betrieb. Es ist eine gerade, eingleisige Strecke von 7 Kilometern Länge. Hier sausten die ersten Versuchszüge auf und ab. In den 1990ern erreichte die Versuchsbahn der Baureihe MLU002N ohne Passagiere eine Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h. Mit Fahrgästen waren es 411 km/h.
Für den nächsten Entwicklungsschritt zur kommerziellen Anwendung wurde schliesslich eine neue Teststrecke mit Steigungen, Kurven und Tunnels benötigt. Diese wurde in der bergigen Region der Präfektur Yamanashi gebaut und 1996 eröffnet. Sie ist bis heute in Betrieb und wird eines Tages Teil der ersten Maglev-Route zwischen Tokio und Nagoya sein. Diese Strecke befindet sich derzeit im Bau, verzögert sich jedoch aufgrund von Widerständen in der Präfektur Shizuoka (Asienspiegel berichtete).
Heute eine Solaranlage
Die Versuchsstrecke in Miyazaki wurde 1996 stillgelegt. Heute dient die Hochbrücke zur Erzeugung von Solarstrom. Zugleich bleibt sie eine Erinnerung daran, dass in Miyazaki einst ein wichtiges Kapitel für die Zukunft des Hochgeschwindigkeitsverkehrs geschrieben wurde.
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