Yoshinoyas exklusive Luxusspeise
Der Fleischeintopf (jap. Gyūdon) von Yoshinoya, bei dem hauchdünne, gekochte Rindfleischscheiben auf Reis serviert werden, ist in Japan der Inbegriff für günstiges und schmackhaftes Essen (Asienspiegel berichtete). Eine normale Portion kostet zurzeit gerade mal 352 Yen. Das sind umgerechnet 2.70 Euro.
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Möglich macht dieses Konzept der massenhafte Import von Rindfleisch aus den USA. Das Unternehmen schwört auf diese Strategie. Nur das US-Rindfleisch garantiere den Geschmack, den sich die Kunden gewöhnt seien. Als Japan aufgrund von BSE-Fällen den Rindfleisch-Import aus den USA untersagte, führte dies bei Yoshinoya zu einer grösseren Krise. Das Unternehmen war gezwungen, auf Schweinefleisch umzustellen (jp. Butadon). Erst im September 2006 wurde das Verbot endgültig aufgehoben und die Importe wieder aufgenommen. Das Gyūdon von Yoshinoya feierte sein Comeback.
Das Edel-Gyūdon
Auf den Einsatz des heimischen hochwertigen Rindfleisches Wagyū hat Yoshinoya stets aus Kostengründen verzichtet. Eine Ausnahme gibt es jedoch. Seit 2013 verkauft die Kette in ihrem kleinen Ableger im Hinterhof des nationalen Parlamentsgebäudes (hier der Standort) exklusiv ein Gyūdon, das mit gebratenem japanischem Rindfleisch der Sorte Kuroge zubereitet wird (Asienspiegel berichtete). Serviert wird es in einer edlen viereckigen Lunchbox mit einer Miso-Suppe und Kimchi als Beilage. Kuroge Wagyūjū nennt sich diese Edelversion. Stolze 1389 Yen kostet dieses Gericht, das einzig Politikern und Mitarbeitern des Parlaments zugänglich ist. Eine Weile lang gab es das Kuroge Wagyūjū auch im Ableger von Yoshinoya im Terminal 3 des Flughafens Haneda. Wegen der Corona-Krise und der Abnahme der Passagierzahlen wurde dieses Angebot jedoch gestoppt.
Nun macht Yoshinoya dieses exklusive Gericht zum ersten Mal im ganzen Land erhältlich. Seit dem 12. August 2021 wird das Kuroge Wagyūjū in 1183 Ablegern serviert und dies für 1290 Yen. Mit der Mehrwertsteuer sind letztendlich 1419 Yen, die der Kunde im Restaurant bezahlt. Dieses exklusive Angebot gilt für eine begrenzte Zeit. Sobald die dafür eingekaufte Menge aufgebraucht ist, endet der Verkauf automatisch.
Die Wagyū-Branche in der Krise
Yoshinoya begründet dieses Angebot mit der steigenden Nachfrage nach dieser geheimnisvollen Speise, die bislang nur einer kleinen Kundschaft vorbehalten war. Ausserdem durchläuft die Wagyū-Branche seit Beginn der Corona-Pandemie schwierige Zeiten. Dieses japanische Premium-Produkt ist in eine Krise geschlittert. Die sinkenden Umsätze der Restaurants, die Absagen von Festlichkeiten und das Ausbleiben der ausländischen Touristen haben die Preise für Wagyū einbrechen lassen. Die Produzenten bleiben auf riesigen Mengen sitzen (Asienspiegel berichtete). Yoshinoya betont, dass es mit dieser Aktion auch den heimischen Markt unterstützen möchte.
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