Das Projekt der Wiederbelebung des Tourismus
In Japan hat die fünfte und bislang schwerste Corona-Welle überwunden. Die Zahl der täglichen Neuansteckungen ist auf unter 1000 gesunken (Asienspiegel berichtete). Seit dieser Woche ist eine neue Regierung im Amt, die nun die nächsten Schritte planen muss (Asienspiegel berichtete). Hierzu zählt die Aufgabe, die stark gebeutelte Tourismusbranche wieder in die Gänge zu bringen.
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Im letzten Jahr tat sie dies mit staatlich finanzierten Reisevergünstigungen (Asienspiegel berichtete). Das sogenannte «Go To Travel»-Programm, das Übernachtungsrabatte von bis zu 50 Prozent anbot, war ein Erfolg. Letztendlich trug die vermehrte Reisetätigkeit aber auch dazu bei, dass die Corona-Fallzahlen wieder anstiegen. Ende 2020 wurde die Kampagne auf Eis gelegt und in dieser Form nie wieder belebt (Asienspiegel berichtete).
Das Projekt «Go To 2.0»
Seit dem Ende des Notstandes wird wieder offen über eine Rückkehr von «Go To Travel» gesprochen. Klar ist, dass die Kampagne nicht in der alten Form wieder aktiviert werden kann. Zu gross ist die Sorge vor einer sechsten Welle. Von «Go To 2.0» ist nun die Rede. Gemeint ist eine Wiederbelebung, ohne die jüngste Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung zu gefährden. Dabei ist naheliegend, dass die Einführung des Covid-Zertifikats für Geimpfte und Getestete eine zentrale Rolle spielen könnte. In einem solchen Fall würden einzig Besitzers eines gültigen Zertifikats die Vergünstigungen in Anspruch nehmen dürfen. Noch hat die Regierung keine konkreten Pläne vorgestellt. Der neue Tourismusminister Tetsuo Saito hat jedoch bestätigt, dass er die Wiedereinführung von «Go To Travel» in Übereinstimmung mit der Corona-Lage prüfen werde. Das Programm sei für die Erholung der Branche unerlässlich.
Das finanzielle Potenzial ist gross. Die Bank of Japan schätzt, dass die Japaner im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Krise rund 20 Billionen Yen nicht ausgeben konnten. Ein beträchtlicher Teil dieser Ersparnisse wird zweifellos in das Reisen fliessen. So hat eine Umfrage des Marktforschers CCC ergeben, dass die Bedürfnisse nach Inlandsreisen (22,7%), Treffen mit Freunden (13%) und Auslandsreisen (9,7%) besonders gross sind. Von einer kommenden Phase des Ribenji-shōhi (dt. «Revanche-Konsum») wird in Japan gesprochen. Versäumtes soll ausgiebig nachgeholt werden.
Warten auf die ausländischen Touristen
Die japanische Hotel- und Tourismusbranche ist dringend auf die Einnahmen durch den Inlandstourismus angewiesen. Denn für die ausländischen Besucher bleiben die Grenzen seit April 2020 geschlossen. 2021 wird aller Voraussicht nach zu einem «Null-Touristen-Jahr» werden (Asienspiegel berichtete). Auch der neue Tourismusminister konnte zu einer möglichen Einreiselockerungen nichts sagen. Er betonte einzig, dass Japan am Ziel von 60 Millionen ausländischen Besuchern bis zum Jahr 2030 festhalte.
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