Der grüne Wagen und Hachiko

Hachiko ist Japans berühmtester Hund (Asienspiegel berichtete). Die Statue des treuen Hundes vor dem Bahnhof Shibuya, gleich beim berühmten Scramble Crossing (Asienspiegel berichtete), ist zugleich der bekannteste Treffpunkt in Tokio, für Japaner und Touristen zugleich. Rund um die Statue ist ständig Betrieb.
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Nur wenige Meter von der Statue entfernt, befand sich während vielen Jahren eine weitere Sehenswürdigkeit. Es war ein grüner Bahnwagen, der von 1954 bis 1986 im Besitz von Tokyu Railways war. Wegen seiner Farbe und seinen rundlichen Formen erhielt er den Spitznamen Aogaeru, der Laubfrosch. Später wurde er von Eisenbahngesellschaften in Nagano, Kumamoto, Fukushima und in anderen Präfekturen eingesetzt. Nach seiner Ausmusterung wurde er in einem Depot von Tokyu Railways aufbewahrt.
Hachikos Begleitung

2006 erwarb schliesslich der Bezirk Shibuya den grünen Frosch und stellte ihn als ein Denkmal gleich gegenüber der Hachiko-Statue vor dem Bahnhof Shibuya auf. Eine lokale Tourismus-Informationsstelle für ausländische Besucher und ein Mini-Museum fanden darin Platz. Der «grüne Frosch» wurde zum selbstverständlichen Teil des Ortsbildes.
Infolge der umfassenden Umgestaltung des Bahnhofsquartiers (Asienspiegel berichtete) wurde der grüne Bahnwagen am 3. August 2020 vom Platz in Shibuya entfernt. Ein 14-jähriges Kapitel ging damit zu Ende.
Der neue Ort

Die Verbindung zu seinem Nachbarn Hachiko ist jedoch geblieben. Denn nur wenige Tage später wurde der Bahnwagen nach Odate transportiert. Die Kleinstadt in der Präfektur Akita im Nordosten des Landes ist der Geburtsort von Hachiko. Seinen neuen Platz erhielt der «grüne Frosch» gleich neben dem Akita Dog Visitor Center (Asienspiegel berichtete). Dieses widmet sich ganz der Hunderasse Akita, die in dieser Region ihren Ursprung hat und zu der auch Hachiko gehört.

Der einst geliebte Wagen von Shibuya hat seinen alten Glanz bewahrt. Heute dient er als Ruheort und Informationsstätte für die enge Verbindung und Freundschaft zwischen den Shibuya und Odate, zwei Pilgerstätten für die Freunde der Geschichte des treuen Hundes Hachiko und der Hunderasse Akita (Asienspiegel berichtete). Für mich persönlich war es ein schönes Wiedersehen mit dem Wagen, dem ich im Laufe der Jahre in Shibuya so oft begegnet war.



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