Der Segen des Vulkans
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In dieser Serie teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.
Der im gestrigen Artikel vorgestellte Vulkan Unzen auf der Shimabara-Halbinsel (Asienspiegel berichtete) ist nicht nur für Verwüstungen verantwortlich, er gibt der Region und ihren Bewohnern auch viel zurück. So ist Shimabara ein Paradies für Onsen-Fans. Der Bergort Unzen-Onsen ist ein besonders schöner Badeort, der geradezu übersät ist mit heissen Quellen. Ein Spazierweg führt durch die felsigen Gebiete, aus denen es unaufhaltsam dampft und sprudelt. Sie sind die Quelle für die Bäder in den zahlreichen Ryokan des malerischen Dorfes in unmittelbarer Nähe des Vulkans.
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Die Wasserstadt
Auch die Stadt Shimabara, deren über 40’000 Einwohnerinnen und Einwohner vom Ausbruch 1991 weitgehend verschont blieben, ist mit Trinkwasser gesegnet. An mehr als 60 Stellen sprudelt Quellwasser aus der Erde. Mitten durch die Gassen des Samurai-Viertels verläuft ein kleiner Kanal.
In einigen alten Residenzen der Stadt wurden prächtige Wassergärten angelegt. In der heute öffentlich zugänglichen Wasservilla Yusui-teien Shimesō sind es gleich drei Teiche. Täglich sprudeln hier 1000 Tonnen Quellwasser aus dem Boden. Erfrischende Farbtupfer in den Kanälen sind die überall anzutreffenden Koi-Karpfen.
Die Burg von Shimabara
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Burg im Zentrum. Ihr kostspieliger Bau zwischen 1618 und 1624, der der ohnehin armen Bevölkerung eine hohe Steuerlast aufbürdete, war mit ein Grund für den späteren Shimabara-Aufstand von 1637 und 1638 (Asienspiegel berichtete). Ein Museum in der Burg erzählt von diesem letzten Aufstand der Edo-Zeit und von der Kultur der verborgenen Christen von Shimabara. Zu Beginn der Meiji-Zeit wurde die Burg für kurze Zeit zum Regierungssitz dieser Region, die später in die Präfektur Nagasaki eingegliedert wurde. 1876 wurde die Burg abgerissen. Der heutige Hauptturm ist eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1964.
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