Eine Fahrt im neuesten Shinkansen
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In dieser Serie teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.
Die jüngste Shinkansen-Strecke liegt ganz im Westen Japans. Es ist der West-Kyushu-Shinkansen (jp. Nishi-Kyushu-Shinkansen), der zwischen den Städten Takeo-Onsen und Nagasaki verkehrt. Dieser Hochgeschwindigkeitszug ist in mehrfacher Hinsicht der kürzeste Shinkansen Japans: Zum einen ist die neue Strecke nur 66 Kilometer lang. Zweitens besteht ein Zug aus nur 6 Wagen. Drittens dauert die längste Fahrt auf dieser Strecke bescheidene 31 Minuten.
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Überdies befindet sich die Strecke in einem unvollendeten Zustand. Denn auf dem 45,7 Kilometer langen Abschnitt zwischen Takeo-Onsen und Shin-Tosu gibt es keine Shinkansen-Gleise. Die Präfektur Saga wehrt sich gegen einen Ausbau. Die Baukosten seien zu hoch. Ausserdem sei die Strecke unnötig, da es bereits ein ausreichend komfortables normales Bahnnetz mit guten Anschlüssen gebe. Dies bedeutet, dass auf dem Abschnitt zwischen Takeo-Onsen und Hakata in Fukuoka auch in den nächsten Jahren ein Limited-Express-Zug verkehren wird. Nach einer Lösung wird weiterhin gesucht.
Ein Gewinn für Nagasaki
Trotzdem ist die neue Strecke ein Gewinn für das Schienennetz in Kyushu. Die Fahrzeit von Nagasaki nach Fukuoka verkürzt sich um 20 bis 30 Minuten. Zudem bleibt der Fahrkomfort und die Ruhe eines Shinkansen unübertroffen. Dagegen wirkt ein Expresszug geradezu rückständig. Dass dieser Shinkansen ohne die edlere Green Car-Klasse auskommt, fällt nicht weiter auf. So besteht die Konfiguration der reservierten Wagen aus geräumigen 2x2-Sitzen pro Reihe und nicht wie üblich aus 2x3-Sitzen.
Der West-Kyushu-Shinkansen ist vor allem eine Augenweide. Er präsentiert sich in einem schlichten, luxuriösen Design. Für die Gestaltung zeichnet der renommierte Industriedesigner Eiji Mitooka verantwortlich. Der 74-Jährige prägte das Aussehen vieler Züge von JR Kyushu (Asienspiegel berichtete).
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