Die gigantische Delle am Berg Fuji

Der Fuji – seit Jahrhunderten inspiriert der Vulkan mit seinem symmetrischen Kegel Maler, Dichter und Literaten. Die Farbholzschnittserie «Die 36 Ansichten des Fuji» von Hokusai machte den Berg weltberühmt (Asienspiegel berichtete). Heute zählt dieser höchste und schönste Berg Japans zum Weltkulturerbe der UNESCO (Asienspiegel berichtete).
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Weniger bekannt ist, dass der Fuji auf der Hangseite der Präfektur Shizuoka noch einen weiteren riesigen Krater hat, den Hoeizan. Er erscheint wie eine riesige Delle in einem sonst so perfekt geformten Berg. Entstanden ist der Krater beim letzten Ausbruch des Fuji vor über 300 Jahren.
Der Ausbruch und die Folgen

Das damalige Ereignis ist gut dokumentiert. Am 16. Dezember 1707, gut einen Monat nach dem verheerenden Hoei-Erdbeben, kam es zum ersten Ausbruch. Erst am 6. Januar 1708 beruhigte sich der Berg wieder. Eine dicke Schicht Vulkanasche bedeckte die Region. Selbst im 100 Kilometer entfernten Edo, dem heutigen Tokio, regnete es bis zu vier Zentimeter Asche.
Im folgenden Jahr kam es zu einer katastrophalen Überschwemmung des Sakawa-Flusses, der bis nach Odawara fliesst. Es soll sogar 90 Jahre gedauert haben, bis sich die Reisproduktion in der betroffenen Region wieder vollständig erholt hatte. Der grosse Seitenkrater ist das Erbe jener Tage. Da sich die Ereignisse im Jahr Hōei 4 ereigneten, erhielt er den Namen Mount Hōei (jap. Hōeizan).
Bessere Katastrophenverhütung

Seither ist es ruhig am Fuji. Das ist nichts Ungewöhnliches. Immer wieder hat sich über Jahrhunderte nichts getan, bis der Fuji wieder erwachte. Für die Vulkanologen ist es deshalb nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Ausbruch kommt. Diesmal will man besser vorbereitet sein. Denn ein möglicher Ascheregen über Tokio hätte weitreichende Folgen. Um das Schlimmste zu verhindern, wird die Gefahrenkarte regelmässig überprüft und aktualisiert, zuletzt 2021. Im März 2023 wurden auf dieser Grundlage die Evakuierungspläne für die Präfekturen Yamanashi, Shizuoka und Kanagawa neu angepasst.
Der Fuji und alle anderen Vulkane Japans stehen unter ständiger Beobachtung des japanischen Wetterdienstes (Asienspiegel berichtete). Ein System mit fünf Warnstufen informiert über die aktuelle Gefahrenlage:
- Stufe 1: Zunehmende Aktivität des Vulkans möglich
- Stufe 2: Annäherung an Krater verboten
- Stufe 3: Annäherung an Vulkan verboten
- Stufe 4: Evakuierung der älteren Bevölkerung / Vorbereitung der allgemeinen Evakuierung
- Stufe 5: Sofortige Evakuierung

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