Japans Weltraumbahnhof
Seit 2009 schreibe ich diesen Blog. Über 4500 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen überarbeiteten und aktualisierten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 19. März 2017.
AUS DEM ARCHIV – Japan ist nach den USA und Russland die Nation, die sich schon am längsten mit der Raumfahrt beschäftigt. Gleich zwei Weltraumbahnhöfe besitzt das Land. Die älteste Anlage, das Uchinoura Space Center, wurde 1962 errichtet und liegt im Süden der Präfektur Kagoshima auf Kyushu. Der Bahnhof wird vor allem für den Transport wissenschaftlicher Satelliten verwendet.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Der grössere und weitaus wichtigere Weltraumbahnhof liegt noch etwas weiter südlich auf der Insel Tanegashima, die ebenfalls zur Präfektur Kagoshima gehört und die Nachbarinsel der touristisch beliebten Insel Yakushima ist (Asienspiegel berichtete). 36’000 Einwohner und einen eigenen kleinen Flughafen hat diese lang gezogene Insel. An deren Südzipfel liegt das Tanegashima Space Center. 9,7 Quadratkilometer gross ist die Anlage, die in zwei Bereiche geteilt ist mit insgesamt vier Raketenstartplätzen, der erste wurde 1969 errichtet.
Der grosse Weltraumbahnhof neben Yakushima
Im Tanegashima Space Center steht auch eine 81 Meter hohe Montagehalle, in der zwei Trägerraketen des Typs H2A in einer mehrmonatigen Arbeit zusammengebaut werden können. Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieser riesigen Anlage ist das Kontrollzentrum, das unter der Erde gebaut wurde. Das Aufgabenfeld dieses Weltraumbahnhofs ist vielfältig. Mit dem Hayabusa-Programm erforscht die japanische Weltraumbehörde JAXA Asteroiden (Asienspiegel berichtete). Von Tanegashima werden auch Rundfunk- und Wettersatelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. So verfügt Japan dank des Himawari-Programms Satelliten, die alle Wetterentwicklungen registrieren können und damit eine wichtige Rolle in der Vorhersage von Taifunen, Stürmen und anderen Naturgefahren spielen. Alle paar Jahre wird ein neuer Himawari-Satellit in Betrieb genommen (Asienspiegel berichtete).
Das Weltraumprogramm wird aber auch zur Verteidigung des Landes verwendet. Aufklärungssatelliten versorgen Japan mit allen möglichen Informationen, die sich auf See und am Boden abspielen. Das Programm wurde 1998 ins Leben gerufen, nachdem Nordkorea seine ersten Kurz- und Mittelstreckenraketen entwickelt hatte.
Ein eigenes Navigationssystem
Dank des Raumfahrtprogramms hat der Inselstaat seit 2018 mit Michibiki ein eigenes Navigationssystem im Einsatz, welches das GPS-System der USA ergänzt. Michibiki brilliert durch eine enorme Präzision im Zentimeterbereich, selbst zwischen Bergen und Wolkenkratzern. Es soll zu einem Beschleuniger bei der Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen werden (Asienspiegel berichtete).
Der Standort des Tanegashima Space Center
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken