Eine Reise durch Kyushu
Kyushu ist flächenmässig etwas kleiner als die Schweiz und zählt 13 Millionen Einwohner. In den letzten Wochen habe ich diese südliche Hauptinsel Japans intensiv bereist und mich dabei vor allem auf die ländlichen Orte konzentriert. Grossstädte wie Kumamoto, Kagoshima oder Nagasaki habe ich nur am Rande gestreift. Mir ging es darum, die Geografie, Geschichte und Kultur dieser Insel besser zu verstehen. Ein Rückblick.
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Kagoshima
Die Reise begann ganz im Süden auf der Raketeninsel Tanegashima und Yakushima, der mystischen Urwaldinsel, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört und zugleich den höchsten Berg von ganz Kyushu beherbergt. Mit dem Schiff ging es auf das «Festland» von Kyushu in die Präfektur Kagoshima. Nach einem heissen Sandbad im Onsen-Badeort Ibusuki ging es entlang der südlichsten JR-Bahnstrecke weiter nach Makurazaki, dem Zentrum der Katsuobushi-Produktion.
Die nahegelegene historische Stadt Chiran mit ihren endlosen Teefeldern, dem malerischen Samurai-Viertel und der tragischen Geschichte der Kamikaze-Piloten bildete den Abschluss der Rundreise durch die Präfektur Kagoshima
Miyazaki
Die Präfektur Miyazaki mit ihren landschaftlichen, historischen, kulinarischen und architektonischen Reizen war mein nächstes Ziel. Entlang einer stillgelegten Eisenbahnlinie ging es schliesslich ins mythologische Herz Japans.
Kumamoto
Nach dem Besuch eines mystischen Schreins im Wald und einer Nacht in einem malerischen Onsen-Dorf legte ich einen mehrtägigen Zwischenstopp ich in der riesigen Aso-Caldera-Region in der Präfektur Kumamoto ein. Dort wurde eine Wanderung inmitten einer riesigen aktiven Kraterlandschaft zu einem Höhepunkt der Reise. Der Besuch des grünen Komezuka-Kegels bildete den sanften Kontrast in dieser von Naturgewalten geprägten Landschaft.
Nach diesen intensiven Eindrücken führte mich eine abendliche längere Busfahrt an das andere Ende der Präfektur Kumamoto, auf die Inselgruppe Amakusa, wo die Geschichte der versteckten Christen greifbar wird.
Nagasaki
Eine kurze Fährfahrt brachte mich auf die Halbinsel Shimabara, die vom Vulkan Unzen geprägt ist, zuletzt durch einen verheerenden Ausbruch in den 1990er. Neben verheerenden Zerstörungen bringt dieser Vulkan aber auch eine reiche Natur hervor, von der die Bewohner profitieren.
Mit dem neuesten Shinkansen und einem Expresszug ging es tiefer in die Präfektur Nagasaki. In der Hafenstadt Sasebo entdeckte ich eine Bucht mit amerikanischen Kriegsschiffen und eine Küste mit der höchsten Inseldichte des Landes. Mit dem Mietwagen fuhr ich weiter in den Nordwesten nach Hirado, dem einstigen Tor Europas nach Japan. An einem abgelegenen Ort auf dieser Insel lebt zwischen malerischen Reisterrassen eine Gemeinschaft, die in den letzten 300 Jahren einen ganz eigenen christlichen Glauben entwickelt hat.
Saga
In der Nachbarpräfektur Saga übernachtete ich in Takeo-Onsen in einem fürstlichen Garten. Dort befindet sich ein Hotel, das kurz vor dem Ruin stand und dank digitaler Kunst eine Renaissance erlebte. Ähnlich wie im berühmten Dōgo-Onsen auf Shikoku ist das Wahrzeichen von Takeo-Onsen ein historisches Badehaus. Sein Erbauer war der berühmteste Architekt der japanischen Modernisierungsepoche, der auch in seiner Heimatstadt Karatsu in derselben Präfektur seine Spuren hinterlassen hat.
Saga ist auch die Heimat der japanischen Porzellankunst. Seit über 400 Jahren wird in Arita diese Kunst gepflegt. Im abgelegenen malerischen Dorf Okawachiyama wurde einst das schönste Porzellan exklusiv für die Herrschenden hergestellt. Zuletzt ging es hoch in den Norden in das Fischerdorf Yobuko mit seinem berühmten Morgenmarkt und Tintenfisch-Sashimi, das nichts für schwache Nerven ist.
Fukuoka
Auf meiner letzten Etappe besuchte ich den über 1100 Jahre alten Dazaifu-Tenmangū-Schrein, der für die nächsten drei Jahre eine provisorische Gebetshalle beherbergt, die Architekturliebhaber ins Schwärmen geraten lässt. Den Abschluss meiner Reise bildete ein kurzer Abstecher nach Kitakyushu am nordöstlichen Zipfel von Kyushu. Denn dort ist der Toilettenhersteller TOTO zu Hause. Im firmeneigenen Museum wird die Entwicklung Japans vom Stehklo- zum Hightech-Dusch-WC-Land nachgezeichnet.
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